Vom 16.06.19 bis 30.06.19 waren wir in Bulgarien.
Route
Zarewo
Anfangs waren wir mit Freunden im ruhigen Badeort Zarewo.
Nessebar und Sosopol
Von Zarewo aus haben wir einen Ausflug nach Nessebar gemacht. Die Stadt besteht vor allem aus einer Unmenge kleiner alter Kirchen mit phantasievollem Mauerdekor.
Sosopol ist ein stückchen ruhiger. Vor allem die Promenade am Wasser bietet nette Ausblicke.
Sliven
Nach dem Baden sind wir über Burgas in die wenig attraktive Stadt Sliven mit dem wunderschönen Naturpark Sinite Kamăni („Blaue Steine“) dahinter. Mit einer klapprigen Seilbahn ging es hinauf. Das alleine ist schon ein Erlebnis!
Ob gibt es Karstgebiete, Blumenwiesen und wie immer in Bulgarien: Viel Wald. Oben haben wir gerade noch rechtzeitig ein anziehendes Gewitter mitbekommen und sind als letzte noch mit der Seilbahn wieder herunter – fast rechtzeitig. Den echten Duscher haben wir aus dem sicheren Auto heraus beobachtet.
Žerawna
Weiter ging es – durch schöne Landschaft – in das Bergdorf Žerawna, das früher vor allem von der Wollverarbeitung lebte. Das Dorf besteht ausschließlich aus wunderschönen alten Häusern in der typischen „Wiedergeburts-Architektur“. Wir haben eigentlich gar keine anderen Touristen erlebt – aber es gibt sehr viele Pensionen, wo man in diesen alten Häusern wohnen kann. In unserem Zimmer in der Pension Iw haben wir uns fast wie im 19. Jahrhundert gefühlt.
Am nächsten Morgen haben wir noch zwei alte Kaufmannshäuser besichtigt, die als wirklich schöne Museen hergerichtet sind.
Kazanlăk und Žužmanec
Es folgten ein paar thrakische Gräber. Zuerst sind wir nach Kazanlăk, wo ein sehr berühmtest Kuppelgrab steht. Tatsächlich ist es sehr winzig (es passen nur 4 Personen gleichzeitig hinein) und man kann nur eine Kopie neben dem eigentlichen Grab besichtigen. Und so ganz original wirken die nachgemalten Fresken nicht – es war aber trotzdem beeindruckend.
In der Gegend gibt es ein ganze „Tal der thrakischen Könige“: Kazanlăk ist #5. Die #7 (Žužmanec von König Seuthes III.), #9 (Helvetsia) und #10 (Griffins) haben wir uns gleich danach angeschaut – kurz vor dem Dorf Šipka.
Das nagelneue Hügelgräberzentrum von Žužmanec bei Šipka ist sehenswert. Ein übersichtliches Besucherzentrum mit erklärenden Schautafeln. Und man kann gleich drei Gräber auf einmal besichtigen: Alle voll klimatisiert in einer netten Parklandschaft. Die Gräber sind eher schlicht. Aber man sieht zumindest Tore aus Stein.
Šipka
In Šipka steht eine eher neue russische Prunkkirche. Man sieht die Kuppeln schon aus der Ferne blinken – das reicht dann auch. Man muß da nicht unbedingt hinfahren.
Sokolski-Kloster und Etar-Handwerkerdorf
Über den Šipka-Paß, der sich sehr angenehm fahren läßt, sind wir an Etar vorbei zum eher jungen Kloster Sokolski. Die eher lange Kurvenstrecke rechtfertig nicht wirklich den Ausblick über ein Tal. Das Kloster hat uns nicht beeindruckt.
Weil es dann kräftig zu regnen begonnen hat, haben wir das praktisch gelegene Hotel am Etar-Freilichtmuseum genommen. Es war praktisch leer und abends fiel auch noch der Strom im Gewitter aus. Wir hatten unser „Shining“-Erlebnis.
Das Etar-Freilichtmuseum ist wirklich sehenswert. So, wie unsere Glentleiten, sieht man alte Häuser und vor allem viele Handwerkshäuser. Teilweise werden alte Handwerkstechniken vorgeführt und alles ist gut verständlich beschildert. Man konnte in die rekonstruierten Zimmer von einfachen Handwerkern blicken – und das hat schon sehr ärmlich gewirkt.
Trjawna und Boženci
Trjawna sollte laut Führer ein Zentrum der Schnitzkunst sein. Davon haben wir eher nichts bemerkt. Überraschenderweise ist es aber ein sehr hübsches altes und trotzdem lebendiges Städtchen mit vielen alten Häusern. Und die Strecke von Etar ist auch noch sehr schön.
Über atemberaubend schmale, aber schöne Sträßlein haben wir uns über Donino durch das Hinterland gekurvt bis Boženci. Dieses Boženci war aber eine riesen Enttäuschung. Von den angeblich vielen netten Häusern und Pensionen war fast nichts zu sehen und alles war zu. Das bemerkenswerteste an diesem Dorf ist der kostenpflichtige Parkplatz am Eingang.
Arbanassi
Arbanassi bietet eher luxuriöse Großunterkünfte, ein sehr altes prächtiges Kaufmannshaus und eine spektakuläre Kirche. Die sonstigen Häuser verbergen sich hinter hohen Mauern. Somit eignet sich der Ort weniger zum Übernachten.
Das Haus des Kaufmanns Konstancaliev aus dem 17. Jahrhundert war das älteste und prächtigste Haus, das wir besichtigten. Schon beeindruckend.
Die Kirche kann einem unvorbereiteten Besucher schon den Atem nehmen: Über und über sind alle Räume mit qualitätvollen Fresken bemalt:
Wir haben in Arbanassi übernachtet und am nächsten Morgen ein üppiges Frühstück serviert bekommen – wenn auch erst ab 09:00 Uhr.
Kranewo
Gestärkt ging es dann auf der Autobahn zum Küstenort Kranewo in das Algara Beach Hotel, das wir gestern noch online gebucht haben.
Tatsächlich war es eine weitläufige Anlage mit mehreren Häusern. Und es war meist angenehm ruhig – es gibt schon auch musik-trächtigere Strände in Bulgarien. Hier haben wir dann noch ein paar warme Tage am Schwarzen Meer verbracht, bis wir zum Flughafen Warna fahren mußten.
Fazit
Bulgarien war überraschend angenehm zu bereisen. Das Land ist sattgrün – was es mit gelegentlichen Regenfällen erreicht. Wenn man mal dort ist, lebt man günstig. Das Essen war fleischlastig, vielfältig und hat uns immer geschmeckt.